Hannover / Göttingen, 08. April 2024 | Das weltweite exponentielle Wachstum von Informationen ist ein großes Kapital für Wissen, Innovationen und Entwicklungen, aber auch zur Unterhaltung und für wirtschaftliche und soziale Kontakte. Der Wert von Informationen hängt aber wesentlich von ihrem inhaltlichen Gehalt ab: kann man einer Information trauen, ist sie objektiv, transparent und nicht manipulativ? Was ist der Preis von Informationen und Kontakten? Abogebühren? Oder zahlt der Nutzer mit seinen persönlichen Daten als Währung? Ulrich Herfurth, Wirtschaftsanwalt und Initiator von business4school meinte dazu in seinem Vortrag: „In großem Stil angewendet kann massenhafte Information manipulativ sein und Märkte, Gesellschaften und Politik verändern.“ Die Schülerinnen und Schüler im CollegeAbend vom business4school sahen die großen Chancen der neuen Informationswelt in schnellem Zugang zu Wissen und unkomplizierten Verbindungen mit anderen Menschen. Aber genauso werteten sie die Informationsvielfalt als Potential für Missbrauch und Abhängigkeiten.
Wie sich Meinungsbilder entwickeln, aber sich auch steuern lassen, demonstrierte in Hannover Prof. Dr. Marina Schröder vom Institut für Wirtschaftspolitik an der Leibniz Universität: In einem Spiel zeigte sich, dass über 90 % der Befragten sich im Zweifel an den ersten Meinungsäußerungen orientieren. Wer diese beherrscht, beherrscht dann oft auch das Gesamtbild – eine ideale Methode zur Manipulation. Ebenso eindrucksvoll waren die Untersuchungen, wonach Menschen aus Nachrichten selektive die Inhalte wahrnehmen, die ihr vorhandenes Bild verstärken und andere Inhalte ausblenden. Die typische Echokammer, die kaum mehr Verständnis für andere Meinungen, Angebote und Politiken lässt.
Den Wert kuratierter Information erläuterte dann Katharina Kutsche, Wirtschaftsredakteurin bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) bei dem Besuch in der Redaktion. Die Redakteure übernehmen Informationen nicht einfach ungeprüft als Nachricht, sondern prüfen sorgfältig die Quelle und recherchieren weitere Inhalte und das Umfeld der Nachricht. Wichtig ist dabei die konkrete Aussage der Presse, die transparent machen muss, ob es sich um Fakten oder Meinungen handelt. Social Media und Blogs haben diese Qualitätskontrolle nicht ohne weiteres. Ein Besuch im Newsroom der HAZ vervollständigte das Bild. In der anschließenden Diskussion in der Redaktionslounge lernten die Schülerinnen und Schüler noch zahlreiche Details aus der Arbeit als Jounalist und in Presse und Medien kennen.
In Braunschweig besuchten die Schülerinnen und Schüler die Braunschweiger Zeitung und erhielten dort ebenfalls von der Redaktion einen sehr guten Einblick in die journalistische Arbeit.
Mediathek
In unserer Mediathek stehen wieder wie gewohnt die Informationen aus dem CollegeAbend bereit:
- die Präsentationen zum Download und
- die Vorträge zum Streamen